Anlässlich des Tages der Logistik wurde im Digital Hub Logistics über die Zukunft der Ausbildung in der Logistik diskutiert. Im Fokus standen die Zukunft zentraler Berufe, Nachwuchsstrategien, Ausbildungsmarketing und die Nachwuchskräfte von morgen.
Bei dem Event in der Hamburger Hafencity sprach Nadine Thoms, HR Business Partner bei Röhlig, gemeinsam mit Stefanie Stindl, Teamleiterin Ausbildung & Nachwuchsprogramme bei VTG, über die unterschiedlichen Ansätze ihrer Unternehmen. Für Thoms steht bei Bewerbungen potenzieller Auszubildender oder Studierender das Menschliche im Fokus: „Es ist wichtig, dass es auf der persönlichen Ebene passt. Die Zensuren sind zweitrangig.“ Stindl wünscht sich bei Bewerbungen insbesondere Authentizität und ehrliches Interesse am Logistiksektor. Die meisten Anschreiben seien leider sehr allgemein gehalten. Andere Formate wie etwa die Bewerbung per Video sein aktuell aber noch kein Thema, auch wenn darüber intern durchaus diskutiert werde.
Für Thoms ist offene Kommunikation von beiden Seiten ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Ausbildung oder ein duales Studium in der Logistik. Deshalb gibt es bei Röhlig in jeder Abteilung mittlerweile einen Ausbildungsbeauftragten. Auch flache Hierarchien sind den Azubis und Studierenden immer wichtiger. Regelmäßiges Feedback sei zudem für beide Seiten ein wichtiger Faktor für eine gute Zusammenarbeit.
Logistik-Ausbildung muss digitaler werden
Mediha Tuncer absolviert momentan ihre Ausbildung bei Röhlig. Mit dieser Entscheidung ist sie absolut zufrieden, auch wenn die Corona-Pandemie gerade für Auszubildende eine große Belastung darstellt, sagt sie. Auch für Sie ist der persönliche Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen das Wichtigste. „Aufgrund der aktuellen Lage am Logistikmarkt mit knappem Frachtraum, Verspätungen und Häfen-Sperrungen müssen die Kolleginnen und Kollegen Aufträge viel öfter bearbeiten, als vor der Pandemie, sodass manchmal wenig Zeit für Gespräche bleibt, um die vielfältigen Inhalte zu vermitteln“, bedauert Tuncer jedoch.
Mit Maria König schilderte auch eine Masterstudentin der TU Hamburg ihren bisherigen Werdegang in der Logistik. Ein Schulausflug in den Hamburger Hafen hatte ihre Faszination für die Transportbranche vor einigen Jahren geweckt.
Einig waren sich alle, dass die Ausbildung in der Logistik noch digitaler werden muss. Stindl wünscht sich, dass Digitalisierung fest in der Ausbildungsverordnung verankert wird. Auf der anderen Seite sei es noch immer überraschend, wie wenig Basiswissen etwa zu Office-Programmen wie Word oder Powerpoint zum Start der Ausbildung bei den Auszubildenden vorliegen würde.
Am Ende waren sich alle Beteiligten einig, dass eine Ausbildung oder ein Studium in der Logistik eine gute Wahl ist. Der Transportsektor sei so vielfältig und habe eine so elementare Bedeutung für das Leben aller Menschen. Die Logistiker müssten diese Vorzüge aber noch stärker herausstellen.