Die Luft auf dem Arbeitsmarkt wird immer dünner. Transport- und Logistikunternehmen buhlen um die Gunst potenzieller Nachwuchskräfte; immer öfter kommen dabei auch Recruiting- und Imagevideos mit Mitarbeitenden auf YouTube und Co. zum Einsatz.
Doch ein Auftritt vor laufender Kamera ist für viele ungewohnt, und nicht jeder Mensch fühlt sich in diesem Rampenlicht wohl. Die Folge: Zwischen inflationär gebrauchten Phrasen wie „dynamisch“ und „innovativ“ wirkt die Performance der unternehmenseigenen Testimonials oft hölzern, der aufgesagte Text wie fehlerfrei abgelesen. Was fehlt, ist das, was das Video eigentlich bieten soll: einen Mehrwert für potenzielle Bewerbende, die sich realistische Einblicke in den jeweiligen Arbeitsalltag erhoffen.
Statt sich von technischem und inhaltlichem Perfektionismus leiten zu lassen, sollten sich Unternehmen trauen, auf das echte Leben zu setzen. Mit Authentizität, Spontanität und einer guten Portion Humor lassen sich sowohl Firma als auch Berufsgruppe deutlich attraktiver und interessanter darstellen. Um das zu erreichen, braucht es Menschen, die sich vor der Kamera wohlfühlen, die ihre ehrliche Meinung mit eigenen Worten ohne „Drehbuch“ vermitteln und dabei auch mit kritischen Themen wie dem schlechten Ruf der Branche offen umgehen.