Logistikwissen zum Durchstarten

Ein Elektro-Lkw von Volvo Trucks
Ein Elektro-Lkw von Volvo Trucks
Volvo Trucks bietet seit diesem Jahr E-Lkw in Serienfertigung an.
© Volvo Trucks
Deutsche Post DHL baut Elektro-Flotte aus
Von Sven Bennühr

Der Bonner Logistikkonzern Deutsche Post DHL (DPDHL) will bei dem schwedischen Lkw-Hersteller eine Flotte von 44 Elektro-Lkw ordern. Die lokal emissionsfreien Fahrzeuge sollen in der Distribution sowie auch auf längeren Strecken in Europa eingesetzt werden.

Die geplante Bestellung umfasst 40 Elektro-Lkw der Modelle Volvo FE und Volvo FL, die für die Paketzustellung im Stadtverkehr eingesetzt werden sollen. Zudem will der Logistikkonzern auch vier Elektro-Lkw vom Typ FM Electric auf längeren Strecken in Großbritannien erproben.

Dieselbedarf und CO2-Emissionen sinken

Die ersten Lkw wurden bereits bestellt, sechs von DHL Parcel UK und zwei von DHL Freight. Dadurch senkt das Unternehmen die CO2-Emissionen um 600 Tonnen und spart fast 225.000 Liter Dieselkraftstoff ein. Langfristiges Ziel von DPDHL ist es, bis 2050 klimaneutral zu sein.

„Als Logistikdienstleister ist die Umstellung unserer Fahrzeugflotte ein wichtiger Hebel, um auch auf der Straße CO2-Emissionen zu vermeiden“, erklärt Pablo Ciano, Executive Vice President Corporate Development bei Deutsche Post DHL Group. Ein wichtiger Faktor für die Entscheidung, die Umstellung auf emissionsfreie Fahrzeuge zu beschleunigen, sind die positiven Erfahrungen, die das Unternehmen seit November 2020 mit dem Einsatz eines elektrischen Volvo-Lkw für die Zustellung auf der letzten Meile im Einkaufsviertel West End in London gemacht hat. Das Fahrzeug war der erste vollelektrische schwere Lkw, der in Großbritannien für die städtische Logistik eingesetzt wurde.

Im Zuge der Bestellung haben der Logistikkonzern und Volvo Trucks auch vereinbart, bei Projekten im Bereich Elektrifizierung zusammenzuarbeiten. Das umfasst auch eine Analyse des Transportbetriebs von DHL durch Volvo Trucks.

Deutlich mehr E-Transporter

Bei der Paketzustellung baut die DPDHL die Elektro-Transporterflotte weiter stark aus. Inzwischen sind es nach Unternehmensangaben 20.000 Streetscooter und damit 5000 mehr als noch vor einem Jahr. Bis Ende 2025 soll diese Zahl bei 38.000 liegen – dann sind es wohl nicht nur Streetscooter, sondern auch E-Transporter von anderen Herstellern.

Mittlerweile summen Streetscooter zu Tausenden durch deutsche Innenstädte.

Die E-Mobilität ist nur ein Teil der Bemühungen des Bonner Logistikriesen, um auf seinem «grünen» Kurs voranzukommen. Die Flotte an Lastwagen, die mit Biogas betrieben werden, soll bis Ende nächsten Jahres 400 Fahrzeuge umfassen. Diese Fahrzeuge werden auf längeren Strecken im Hauptlauf eingesetzt. Hier entsteht der größte Teil der CO2-Emissionen beim Pakettransport.

Öko-Investitionen in großem Umfang

Insgesamt investiert die Post in Deutschland in diesem Jahr rund 600 Millionen Euro in klimaschonende Technologien. Die Hälfte davon geht in die Mobilität und die andere Hälfte in moderne, klimaeffiziente Gebäude.

Der für Post & Paket Deutschland zuständige Vorstand Tobias Meyer forderte von der Politik einen anderen Kurs. Man habe noch immer eine in den 90er Jahren entwickelte Regulierung, „die nichts von ökologischer und wenig von sozialer Nachhaltigkeit hat“. Das müsse sich ändern. Nötig sei eine höhere Transparenz, damit „Konsumenten sehen können, wie viele Emissionen mit einem Pakettransport verbunden sind“.

Dieser Artikel wurde mit Material von dpa erstellt.

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