Logistikwissen zum Durchstarten

Die in Batterien enthaltenen Rohstoffe sollen in der EU künftig besser wiederverwendet werden.
© dpa/Bildagentur-online/Sunny Celeste
Europaparlament erhöht Recyclingziele für Batterierohstoffe
Von DVZ Redaktion

Alle Batterien, die in der EU auf den Markt kommen, müssen künftig bestimmten Nachhaltigkeitskriterien entsprechen. Das sieht eine geplante EU-Batterieverordnung vor, der das Europäische Parlament jetzt in erster Lesung zugestimmt hat. Diese Regelung gilt auch für Lkw- und Pkw-Batterien. Dadurch sollen die Herstellung und Entsorgung von Batterien umweltfreundlicher werden. Der endgültige Gesetzestext muss noch mit den Mitgliedstaaten ausgehandelt werden.

Beachtet werden müssen künftig Vorgaben für den „CO2-Fußabdruck“ der Batterieproduktion. Beschränkt wird der Einsatz gefährlicher Substanzen wie Quecksilber und Cadmium. Für die in Batterien enthaltenen Rohstoffe Kobalt, Blei, Lithium und Nickel will die EU verpflichtende Recyclinganteile festschreiben. Das könnte auch die Batterieproduktion in Europa stärken. Alle aussortierten Batterien aus Kraft- und Elektrofahrzeugen und der Industrie müssen eingesammelt werden.

Kreislaufwirtschaft soll Rohstoffversorgung sichern

„Das Europäische Parlament hat die Recyclingziele für Lithium gegenüber dem Kommissionsvorschlag von 35 Prozent auf 70 Prozent bis 2026 verdoppelt. Die Ziele für Nickel wurden auf 85 Prozent bis 2025 angehoben“, sagte der SPD-Europaabgeordnete Ismail Ertug. Derzeit würden in der EU nur 12 Prozent des Aluminiums, 22 Prozent des Kobalts, 8 Prozent des Mangans und 16 Prozent des Nickels recycelt.

EP will auch leichte Transportmittel einbeziehen

Der SPD-Verkehrspolitiker hat sich dafür eingesetzt, dass das EP für die Einbeziehung „leichter Transportmittel“ wie E-Bikes und E-Scooter in die Richtlinie stimmt. Ab 2024 müssen die Hersteller solcher Fahrzeuge sicherstellen, dass die Batterien einfach ausgetauscht und repariert werden können. Das Parlament will Unternehmen, die Batterien auf den EU-Markt bringen, auch verpflichten, auf die Herstellungsbedingungen in der Lieferkette zu achten.

Der Marktwert aller Batterien in der EU werde bis 2025 schätzungsweise auf 250 Milliarden Euro jährlich steigen, sagte die CDU-Europaabgeordnete Hildegard Bentele. Nachhaltige Produktgestaltung, Recycling von Altbatterien und unabhängigere Lieferketten seien deshalb die wichtigsten Elemente der geplanten Batterieverordnung. „So werden wir nicht nur unabhängiger vom asiatischen Markt, sondern schaffen auch zukunftsfähige Arbeitsplätze in der EU“, sagte Bentele.

EKR warnt vor steigenden Preisen

Der tschechische Europaabgeordnete Alexandr Vondra von der konservativen EKR-Fraktion warnte, die neuen Vorschriften könnten die Batterieproduktion, auch für Elektrofahrzeuge, teuer machen. „Die geplante Verordnung bringt eine Myriade von neuen Regeln. Das wird sich schon in naher Zukunft als problematisch erweisen, wenn die Nachfrage nach Batterien exponentiell zunimmt, besonders im Verkehr“, sagte Vondra.

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