Logistikwissen zum Durchstarten

Der Lkw-Hersteller MAN unterstützt das Projekt Spirit-E mit Fahrzeugen mit bidirektionaler Lademöglichkeit.
© MAN
Forschungsprojekt Spirit-E nimmt Fahrt auf
Von Sven Bennühr

Bis zum Jahr 2040 sollen die CO₂-Emissionen in der EU um 90 Prozent reduziert werden. Um dieses Ziel erreichen zu können, müssen auch batterieelektrisch betriebene Lkw zum Einsatz kommen. Das Problem dabei ist, dass derzeit so gut wie keine öffentliche Ladesäuleninfrastruktur für E-Lkw existiert. Um die Batterien der Fahrzeuge in vertretbarer Zeit wieder aufzuladen, sind Ladeleistungen von 500 Kilowatt und mehr erforderlich.

Spirit-E untersucht Potenziale privater Ladepunkte

Das Projekt Spirit-E verfolgt den Lösungsansatz, die privatwirtschaftlich betriebene Ladeinfrastruktur an Logistikstandorten auch externen Speditionen und Fuhrunternehmen zur Verfügung zu stellen. Dabei sollen die einzelnen Ladepunkte über ein digitales Reservierungssystem interessierten Parteien zuverlässig zur Verfügung stehen.

Doch es geht nicht allein um die Versorgung der E-Lkw mit Energie, sondern auch darum, zu erforschen, welchen Effekt ein bidirektionales Ladesystem haben kann. Über diese Lösung könnten die Nutzfahrzeuge auch als Überschussspeicher in lokale Energiesysteme integriert werden. Damit ließen sich Lastspitzen am Logistikstandort vor allem in Hinblick auf erneuerbare Energien reduzieren.

Vorteile für Ladepunkt-Betreiber

Ein system- sowie netzdienliches Be- und Entladen wäre möglich und daraus könnten sich Kostenvorteile für die Betreiber der Logistikanlagen ergeben. Für diese bedeutet die Einbindung in das Projekt, dass ihre Ladeinfrastruktur besser genutzt wird. Die gemeinsame Nutzung vermeidet Engpässe, nutzt Ressourcen effizient und refinanziert die Investitionen der Ladepunkt-Betreiber schneller.

Projektträger des Forschungsvorhabens Spirit-E ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, DLR-PT. Weitere Partner sind unter anderem die Technische Universität München, die als Konsortialführer die Betriebsstrategie entwickelt, der E-Lkw-Hersteller MAN, die Forschungsstelle für Energiewirtschaft, der Ladetechnik-Anbieter SBRS, das Fraunhofer Institut für Energiesysteme und Energiewirtschaft, und die Hubject GmbH, die das Reservierungssystem beisteuert.

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