Künftig sollen Lkw und Zugmaschinen, welche die internen Transportprozesse am HHLA-Terminal in Tallinn übernehmen, Schritt für Schritt autonom werden. So hat HHLA Next nun gemeinsam mit dem Start-up Fernride, das eine Lösung für den automatisierten Betrieb von Nutzfahrzeugen entwickelt hat, dort ein Pilotprojekt gestartet.
„Wir investieren in digitale und nachhaltige Geschäftsmodelle im Bereich der maritimen Logistik. Wir sehen in Lösungen zum autonomen Fahren auch aufgrund des bestehenden Mangels an Lkw-Fahrern sehr großes Potenzial“, erklärt Simone Lode, Geschäftsführerin HHLA Next. Ziel des Projekts ist es, die Zuverlässigkeit der Fernride-Technik beim automatisierten Container-Handling zu beurteilen. Zugleich geht es darum, die Lösung auf künftige Geschäftsmöglichkeiten hin zu validieren.
Ein selbstlernendes System
Der Ansatz von Fernride basiert darauf, den Automatisierungsgrad von Lkw und Zugmaschinen schrittweise bis hin zum autonomen Betrieb zu steigern. Dabei werden die Fahrzeuge mit Sensoren und Kameras ausgestattet und über das Mobilfunknetz ferngesteuert. An einem Bildschirmarbeitsplatz, der einem Fahrzeug-Cockpit nachempfunden ist, übernehmen Teleoperatoren die Fernsteuerung der Fahrzeuge.
Die Terminal-Traktoren am HHLA-Terminal in Tallinn werden künftig fahrerlos unterwegs sein. Mit im Boot ist das Münchner Start-up Fernride.
Der Teleoperator empfängt und sendet Befehle in Echtzeit, indem er Gaspedal, Bremse, Lenkrad und Joystick bedient. Auf Basis der Daten aus dem Realbetrieb werden die Steuerungsalgorithmen weiter trainiert, so dass weitere Autonomiefunktionen folgen können.
„Über unser gemeinsames Projekt mit HHLA Next im laufenden und operativen Betrieb, schaffen wir die Basis für die Serienentwicklung und Anpassung unserer Lösung auf die Containerlogistik. Über unseren Ansatz der schrittweisen Automatisierung können wir so den Mehrwert der Fernride Plattform auf Containerterminals unter Beweis stellen. Dank der HHLA International haben wir zudem den idealen Partner für eine schnelle Skalierung im europäischen Raum“, sagte Martin Isik, CCO von Fernride.