Immer mehr Männer wollen Friseur werden – und werfen damit eines von vielen Geschlechterklischees in der Berufswahl endlich über Bord. Innerhalb von 10 Jahren ist die Zahl der Ausbildungsverträge von 12 Prozent auf 31 Prozent gestiegen. Und auch Berufskraftfahrerinnen sind nicht mehr ganz so selten anzutreffen wie noch zehn Jahre zuvor.
Von 3.057 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen gingen 2020 laut Statistischem Bundesamt immerhin rund 10 Prozent an Frauen. 2010 betrug der Frauenanteil nur 3 Prozent. Die Zeichen stehen auf Wandel! Von einem ausgeglichenen Verhältnis kann allerdings noch lange nicht gesprochen werden.
Was fehlt ist die Sichtbarkeit der vielen Frauen, die bereits in der Transport- und Logistikbranche tätig sind, und die – ebenso wie ihre männlichen Kollegen – einen Hammerjob abliefern, um unsere Online bestellten Schuhe, Handys oder sogar Zahnbürsten in kürzester Zeit rund um die Welt zu schicken. Sei es auf der Schiene, dem Wasser, in der Luft – oder mit dem Truck auf der Straße, so wie Sarah Funke.
Für die 23-Jährige war der Beruf „Lkw-Fahrerin“ auch erst auf den zweiten Blick ihr Traumberuf. Doch nach einem Jahr am Steuer ist sie mehr als begeistert, erzählt sie meinem Kollegen Sven Bennühr im aktuellen „Truck Insider“. Und auf die Frage, ob sie ihren Beruf anderen jungen Frauen empfehlen würde, antwortet sie nun ohne zu zögern: „Ja! Auf jeden Fall!“
Es braucht mehr Frauen wie Sarah, die ihre Geschichten in die Öffentlichkeit tragen, um jungen Frauen auf der Suche nach ihrem Traumjob die Angst zu nehmen, in „Berufen mit traditionell hohem Männeranteil“ zu arbeiten und Karriere zu machen. Es ist an der Zeit für mehr Sichtbarkeit – und Kampfgeist.
Was sind eure Vorbilder aus der Logistikbranche und warum? Schreibt uns gerne per Instagram, LinkedIn oder auch per Mail an: amelie.bauer@dvvmedia.com
Ich freue mich auf eure Meinung!