Der Logistikdienstleister DB Schenker hat jetzt zusammen mit Trailer Dynamics und der Krone Nutzfahrzeug-Gruppe eine Kooperationsvereinbarung zum Einsatz von E-Trailern im europäischen Landverkehr getroffen. Damit geht das Unternehmen laut Cyrille Bonjean Executive Vice President Land Transport bei DB Schenker in Europa, einen weiteren Schritt in Richtung Elektrifizierung des Landverkehrs. Ab 2024 werden die georderten 2000 E-Trailer sukzessive in Dienst gestellt.
Die Auflieger sind mit einem elektrischen Antriebsstrang ausgestattet, der den Antrieb der Sattelzugmaschine unterstützen kann. Möglich macht das ein smarter Königszapfen. Dessen Sensorik ermittelt, welche Zugkräfte an der Verbindung von Sattelzugmaschine und Auflieger wirken.
Kräftige Unterstützung
Der 380 Kilowatt starke Elektromotor der Trailer-Antriebsachse liefert auf Basis dieser Daten bei Bedarf genau den notwendigen Schub, um diese Zugkraft zu neutralisieren. Der Königszapfen „schwebt“ praktisch. Dabei ist laut Trailer Dynamics jederzeit gewährleistet, dass der Auflieger die Zugmaschine nicht schiebt.
Darüber hinaus arbeitet der E-Motor der Achse als Generator, wenn der Sattelzug bergab rollt. Die kinetische Energie des Fahrzeugs wird abgebremst und gleichzeitig als Strom für die Speisung der Batterie genutzt.
Die Antriebssteuerung des E-Trailers arbeitet eigenständig, somit ist keine Schnittstelle zur Zugmaschine notwendig. Des Weiteren sind die Auflieger mit Sattelzugmaschinen aller Hersteller einsetzbar. Das funktioniert unabhängig davon, ob es sich um Fahrzeuge mit Diesel-, Gas-, Elektro- oder Wasserstoff-Antrieb handelt.
Für die Auflieger stehen verschiedene Batterien mit 300, 450 oder 600 Kilowattstunden Kapazität zur Verfügung. Damit vergrößert sich die Reichweite von elektrischen Zugmaschinen je nach Use Case und Topografie um bis zu 500 Kilometer. In Verbindung mit einer konventionellen Diesel-Sattelzugmaschine reduziert der E-Trailer den Verbrauch deutlich. Der CO₂-Ausstoß sinkt nach Herstellerangaben um 20 bis 40 Prozent.
Knackpunkt Gewicht
Auf der anderen Seite verringert sich durch den Einbau der Batteriepacks die Nutzlast des Aufliegers. Je nach Ausstattung muss man mit einem um 2,6 bis 4,7 Tonnen höheren Eigengewicht der gezogenen Einheit rechnen. Diese Werte dürften sich jedoch aufgrund der Weiterentwicklungen auf dem Batteriesektor noch verringern.
