Die Raben Group hat ein Pilotprojekt aufgesetzt, in dessen Rahmen das Logistikunternehmen den Einsatz von HVO100 im Straßengüterverkehr unter die Lupe nimmt. Der Dieselkraftstoff aus erneuerbaren Quellen soll die Emissionen signifikant senken. Insgesamt acht Fahrzeuge, die im Stückgutverkehr in Norddeutschland und Skandinavien unterwegs sind, werden damit seit Mitte Oktober betrieben.
HVO – Hydrotreated Vegetable Oil (hydriertes Pflanzenöl) – erfüllt mit Ausnahme der Dichte alle Eigenschaften von Dieselkraftstoff und darf uneingeschränkt in Dieselfahrzeugen eingesetzt werden, die für die europäische Norm 15940 freigegeben sind. Im Vergleich zu fossilem Diesel kann der Einsatz von HVO100 die CO₂-Emissionen der Lkw bezogen auf die gesamte Prozesskette des Kraftstoffs um bis zu 86 Prozent reduzieren. Durch die Umstellung der acht Fahrzeuge, die zusammen knapp 1,1 Millionen Kilometer pro Jahr zurücklegen, spart Raben jährlich rund 700 Tonnen CO₂ ein.
Betankt werden die Lkw bislang ausschließlich auf dem Firmengelände von Raben in Hamburg. Da künftig auch Tankstellen HVO100 zu Forschungs- und Erprobungszwecken anbieten dürfen, sollen in diesem Jahr weitere Lkw des Fuhrparks damit betankt werden.
„Dieses Projekt ist für uns ein weiterer, wichtiger Schritt zur Dekarbonisierung der Lkw-Flotte“
Philip Hansen, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing, Raben Group
Bislang hat der Pilottest gezeigt, dass das hydrierte Pflanzenöl den fossilen Diesel gleichwertig ersetzen kann. Auch in der Reichweite muss der Logistikdienstleister keine Abstriche machen. „Für uns ist dieses Projekt ein weiterer wichtiger Schritt zur Dekarbonisierung der Flotte, um die ehrgeizigen CO₂-Reduktionsziele zu erreichen“, sagt Philip Hansen, Geschäftsleiter Vertrieb und Marketing.
Der Einsatz von HVO100 ist unkompliziert: Um mit dem alternativen Kraftstoff fahren zu können, sind keine Anpassungen an den Fahrzeugen oder Motoren erforderlich. Es muss aber mit den Lkw-Herstellern abgestimmt werden, ob die Fahrzeuge für den Einsatz freigegeben sind. HVO kann in Reinform verwendet oder in einem beliebigen Verhältnis mit fossilem Diesel gemischt werden. Auch die vorhandene Infrastruktur der Tankstellen kann für HVO100 genutzt werden.
