Der Lkw-Hersteller Renault Trucks und der französische Logistikdienstleister Geodis wollen gemeinsam einen Elektro-Lkw für den Gütertransport in Innenstädten entwickeln. Ziel ist dabei, dass die Gesamtkosten über die Nutzungsdauer (TCO) des elektrischen 16-Tonners denen eines vergleichbaren Dieselfahrzeugs entsprechen. Nach Ansicht der Projektpartner ist das die Grundvoraussetzung für die Etablierung alternativer Antriebe.
Im Zuge des „Oxygen“ genannten Projekts wird ein Lkw entworfen, der sich nahtlos in das Stadtbild einfügt. „Bei der Konzeption standen der Arbeitskomfort des Fahrers, seine Sicherheit und die der Stadtbewohner im Mittelpunkt“, erklärt Bruno Blin, Präsident von Renault Trucks.
Und das sind die wichtigsten Aspekte:
- Die großzügig verglaste Kabine wird tiefergelegt, so dass das Fahrpersonal eine optimale Sicht auf die Fahrzeugumgebung hat. Zugleich wird der „Oxygen“-Lkw mit einem kamerabasierten Spiegelersatzsystem sowie einer Schiebetür auf der rechten Fahrzeugseite ausgestattet.
- Ein weiterer Vorteil der abgesenkten Kabine ist, dass das Ein- und Aussteigen für die Fahrer:innen deutlich komfortabler sein wird, als bei einem Standard-Verteilerlastwagen.
- Vernetzte Instrumente werden es erlauben, dass das Fahrpersonal selbst die logistischen Abläufe vereinfachen und die Touren optimieren kann.
Der erste Prototyp des neuen Fahrzeugs soll bis Ende 2022 im französischen Werk von Renault Trucks in Blainville-sur-Orne produziert werden. Ab 2023 ist eine Erprobung des Lkw im städtischen Lieferverkehr in Paris geplant. Auf diesen unter realen Bedingungen durchgeführten Test folgt anschließend eine Phase der Fahrzeuganpassung. Dabei fließen die Rückmeldungen der Fahrer zu Nutzungskomfort, Zweckmäßigkeit und Aufladen in die Weiterentwicklung mit ein. Im Anschluss daran wird eine Studie zur Optimierung der Gesamtbetriebskosten erstellt.